Der VCI engagiert sich für Nachhaltigkeit
Als Verband sowie als Arbeitgeber und Gebäudebetreiber wird unser Handeln von Nachhaltigkeit bestimmt.
Wir produzieren keine Güter, wir verbrauchen vergleichsweise wenig Energie und Ressourcen. Dennoch beeinflusst unser Handeln als Interessenvertreter und Arbeitgeber die wirtschaftliche, soziale und ökologische Dimension der Nachhaltigkeit.
Im Hinblick auf unsere Branche betrachten wir Nachhaltigkeit als Chance und Zukunftsstrategie für den langfristigen Erfolg der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland. Mit ihren Produkten und Dienstleistungen leistet die Branche einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zur Umsetzung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs).
Lesen Sie dazu auch unser Nachhaltigkeitsverständnis.PDF | 138 kB | Stand: 22. Juli 2024
Gemeinsam mit der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE) und dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) haben wir im Jahr 2013 die
Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³
ins Leben gerufen. Kern der Initiative sind die
„Leitlinien zur Nachhaltigkeit für die chemische Industrie in Deutschland“.
Bereits seit 1991 setzen wir die internationale Initiative Responsible Care
in Deutschland gemäß den VCI-Leitlinien „Verantwortliches Handeln“ um.
VCI-Leitlinien „Verantwortliches Handeln“PDF | 126 kB | Stand: 05. Oktober 2012
Wirtschaftlicher Erfolg: Lösungsvorschläge für Politik und Gesellschaft
Wir vertreten die wirtschaftspolitischen Interessen von rund 2.300 Unternehmen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie und chemienaher Wirtschaftszweige gegenüber Politik und Gesellschaft, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Die Chemie- und Pharmaindustrie ist von zahlreichen Gesetzen, Regeln und Vorschriften betroffen. Diese wirken sich auf den Alltag unserer Mitgliedsunternehmen aus und sind relevant für ihre Wettbewerbsfähigkeit. Mit der Interessenvertretung und Stellungnahmen aus wirtschaftlicher Sicht leisten wir unseren Beitrag zur ökonomischen Dimension der Nachhaltigkeit. Im Kern geht es um den Erhalt des Chemie- und Industriestandorts und damit vieler Arbeitsplätze. Einige wichtige Beispiele sind:
- Energie und Klimaschutz: Die Chemie, insbesondere die Grundstoffchemie, ist energieintensiv. Klimaschutz hat für uns eine hohe Priorität. Auf dem Weg zu Klimaneutralität haben die Energiepreise für die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Chemieunternehmen am Standort Deutschland große Bedeutung. 2021 haben wir gemeinsam mit dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) die Plattform Chemistry4Climate gegründet. Mit über 80 Stakeholdern aus Industrie, Politik und Zivilgesellschaft haben wir auf der Basis unserer Roadmap 2050 einen Technologiepfad entwickelt. Darin ist dargelegt, welche Bedingungen dafür notwendig sind, dass die Chemiebranche bis 2045 klimaneutral werden kann. Im April 2023 haben wir den Abschlussbericht veröffentlicht.
- Forschung und Entwicklung: Der Erfolg der Chemieindustrie beruht auf ihren Innovationen. Die Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung sind für unsere Mitgliedsunternehmen von entscheidender Bedeutung, um ihren internationalen Spitzenplatz zu halten und weiter auszubauen.
- Umweltschutz, Anlagen- und Produktsicherheit / sicherer Umgang mit Chemikalien: Die Sicherheit ihrer Anlagen und Produkte steht für unsere Mitgliedsunternehmen an erster Stelle. Sie arbeiten kontinuierlich daran, die Sicherheit beim Umgang mit Chemikalien zu erhöhen. Moderne Planungsverfahren und die Rechtssicherheit für die Umsetzung von Regeln gehören in diesem Zusammenhang für sie ebenso zu den grundlegenden Themen, die wir verfolgen, wie die Beurteilung von Stoffen auf wissenschaftlicher Grundlage.
- Wirtschaft und Handelspolitik: Wir setzen uns für eine nachhaltige Wirtschaftspolitik in Deutschland und Europa ein. Darunter verstehen wir eine Stärkung der sozialen Marktwirtschaft und der industriellen Basis, offene Märkte, faire Handelsbedingungen sowie eine schlanke Bürokratie und gute Rechtssetzung.
Neben der politischen Interessenvertretung unterstützen wir unsere Mitgliedsunternehmen bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben, zum Beispiel zu den Themen REACH, CLP und Biozide. Außerdem fördern wir über den Fonds der Chemischen Industrie den Chemieunterricht in Schulen, den wissenschaftlichen Nachwuchs und die Grundlagenforschung.
Transparenter Gesprächspartner
Als Interessenvertreter der chemisch-pharmazeutischen Industrie sind wir auf europäischer sowie auf Bundes- und Landesebene aktiv. Wir kommunizieren regelmäßig mit Politik, Behörden und den Medien. Neben seinem Hauptsitz in Frankfurt unterhält der VCI ein Hauptstadtbüro in Berlin und ein Europabüro in Brüssel.
Politik, Medien und Gesellschaft möchten wir als glaubwürdiger und transparenter Gesprächspartner begegnen. Wir sind in Transparenz- bzw. Lobbyregistern aufgeführt. Der VCI kommuniziert offen über seine Parteispenden, die er als politisch agierender Verband stellvertretend für die Branche tätigt. Bereits im April 2018 haben wir gemeinsam mit Transparency International Deutschland eine Transparenzinitiative gestartet, aus der die Allianz für Lobbytransparenz hervorgegangen ist. Die Initiative hat sich für das inzwischen eingeführte Lobbyregister eingesetzt, Vorschläge für einen exekutiven Fußabdruck gemacht und Ideen für die Einsetzung eines Lobbybeauftragten entworfen. Zudem setzen wir uns auch weiterhin für eine Verbesserung des Lobbyregistergesetzes ein.
Wir stehen für regelkonformes und verantwortliches Handeln. Grundlage dafür sind die „Leitlinien zur Nachhaltigkeit für die chemische Industrie in Deutschland“ von Chemie3, die Responsible Care Global Charter und die VCI-Leitlinien „Verantwortliches Handeln“ (siehe oben). Durch unsere Registrierung im EU-Transparenzregister verpflichten wir uns zur Beachtung des EU-Verhaltenskodex für Interessensvertreter. Seit 2016 bietet der VCI außerdem Compliance-Schulungen speziell für kleinere und mittlere Unternehmen an.
Mehr zum Thema Transparenz und Parteispenden finden Sie im Bereich Transparenz . Mehr Informationen zum regelkonformen Handeln finden Sie auch unter Compliance .
Soziale Verantwortung
Das Wohl und die Entwicklungsmöglichkeiten unserer Beschäftigten stehen im Fokus unserer Maßnahmen zur sozialen Nachhaltigkeit. Qualifizierte, zufriedene und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Grundlage unseres Erfolgs als Verband. Damit sie sich optimal persönlich und fachlich entwickeln können, bieten wir ihnen ein umfangreiches Fortbildungsprogramm, das sich aus Inhouse- und externen Schulungen zusammensetzt. Flexible Arbeitszeit mit Gleit- und Teilzeit sowie mobiles Arbeiten fördern außerdem die Vereinbarkeit von Arbeit und persönlicher Lebensführung.
Der Gesundheitsschutz ist ein weiteres Feld unserer Angebote zur sozialen Nachhaltigkeit. Mit einem externen Dienstleister haben wir einen Vertrag abgeschlossen, über den ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an umfassenden Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen können. Außerdem können unsere Beschäftigten im Bedarfsfall Beratungsleistungen auf dem Gebiet der sozialmedizinischen Fürsorge in Anspruch nehmen. Des Weiteren bieten wir jährlich Grippeschutzimpfungen sowie regelmäßige Sehtests an und übernehmen die Kosten für eine Brille, wenn diese für die Bildschirmarbeit notwendig wird. Auch Dienstrad-Leasing über Entgeltumwandlung gehört mittlerweile zum Angebot.
Seit 2018 bieten wir durch ein Beratungsunternehmen persönliche Beratung sowie Webinare rund um die Themen Beruf, Familie und Kinder sowie pflegebedürftige Angehörige an.
Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten wir mehrere Möglichkeiten, neben der gesetzlichen Rentenversicherung für das Alter vorzusorgen. So können sie über den VCI am Chemie-Pensionsfonds teilnehmen, den die Sozialpartner (der Bundesarbeitgeberverband Chemie BAVC und die IGBCE) gegründet haben. Wir unterstützen dieses Modell der Entgeltumwandlung zur zusätzlichen Altersversorgung mit Zuschüssen. Weiterhin sagen wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine betriebliche Altersvorsorge durch die Aufnahme in die Rheinische Pensionskasse zu.
Wir stehen zu demokratischen Grundwerten und für einen respektvollen Umgang in der gesellschaftlich-politischen Diskussion. Deshalb hat der VCI es seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht, an einer achtwöchigen Schulungsreihe des Business Council for Democracy teilzunehmen. Ziel war es, Wege zu erlernen, um Hass, Desinformationen und Verschwörungstheorien besser begegnen zu können.
Nachhaltiges Arbeiten
In den Jahren 2014 und 2015 haben wir unser Stammhaus in Frankfurt nach neuesten energetischen Gesichtspunkten saniert. Das Gebäude wurde mit einer wärmedämmenden Fassade ausgestattet, die gesamte Heiz- und Klimatechnik auf dem aktuellen Stand der Technik modernisiert. Besonderen Wert haben wir auf die Langlebigkeit der eingesetzten Komponenten gelegt. Über eine moderne Gebäudeleittechnik sind alle Beleuchtungs- und Klimafunktionen sowohl individuell als auch zentral regelbar. Dies macht es möglich, den Sonnenschutz je nach Sonneneinstrahlung zentral zu steuern oder Klima- und Temperaturfunktionen an Wochenenden im Sparbetrieb laufen zu lassen. Fensterkontakte sorgen dafür, dass sich die Klimatisierung in den Büros automatisch ausschaltet, sobald ein Fenster geöffnet ist. Die Beleuchtung wurde vollständig auf LED und Energiesparlampen umgestellt.
Um die nachhaltige Bewirtschaftung unseres Hauses weiter voranzubringen, errichten wir eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des VCI-Gebäudes. Die Anlage kann im Jahr rund 50 Megawattstunden Strom erzeugen, den wir komplett selbst verbrauchen. Damit reduzieren wir gleichzeitig unseren CO2-Ausstoß und die Stromrechnung – und leisten selbst einen Beitrag zur Transformation.
Bei der täglichen Arbeit werden die Beschäftigten dabei unterstützt, so nachhaltig wie möglich zu arbeiten. Beispielsweise ermöglicht ein professionelles Dokumentenmanagementsystem in Verbindung mit Scannern die weitgehende elektronische Ablage von Dokumenten. Bei Anschaffung neuer technischer Geräte achten wir auf hohe Energieeffizienzklassen und Langlebigkeit. Die Mitarbeiter haben die Möglichkeit, nach Dienstschluss in ihrem Büro sämtliche Standby-Verbräuche auszuschalten.
Um unsere Umweltbilanz kontinuierlich zu verbessern, haben wir uns 2016 dem Projekt ÖKOPROFIT der Stadt Frankfurt angeschlossen, das den Aufbau und die Weiterentwicklung des Umweltmanagements in den lokalen Unternehmen und Betrieben unterstützt. Der VCI ist darüber hinaus von ÖKOPROFIT zertifiziert worden.
Kontaktperson
Matthias Belitz
Bereichsleitung Nachhaltigkeit, Energie und Klimaschutz
- E-Mail: belitz@vci.de