10. Dezember 2025 | Bericht
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VCI-Mitgliederumfrage November 2025: Ergebnisse
PDF | 2 MB | Stand: 10. Dezember 2025
Über 200 Unternehmen haben auf die Fragen des VCI zur aktuellen Lage, zu Produktionsbehinderungen, Investitionsplänen u.v.m. Antwort gegeben.
Aktuelle Lage: Belastungen steigen – Bürokratie und Kosten bremsen
Die Unternehmen sehen sich mit einer Vielzahl von Belastungen konfrontiert. Die größte Herausforderung bleibt die Bürokratie und die Regulierungsflut, die von 92 Prozent der Unternehmen als schwere oder sehr schwere Belastung empfunden wird. Hinzu kommen hohe Arbeitskosten, die für drei Viertel der Unternehmen ein gravierendes Problem darstellen, sowie steigende Steuern und Abgaben. Auch die Energiekosten belasten fast 60 Prozent der Unternehmen stark, während die Rohstoffkosten für die Hälfte der Befragten eine erhebliche Hürde darstellen. Die Nachfrageprobleme verschärfen die Lage zusätzlich: Der Auftragsmangel erreicht den höchsten Stand seit fünf Jahren. Weitere strukturelle Probleme sind langsame Genehmigungsverfahren, die Investitionen verzögern, sowie der zunehmende Arbeitskräftemangel. Handelskonflikte, Zölle und Importdruck setzen die Unternehmen zusätzlich unter Druck. Die Finanzierungsbedingungen haben sich ebenfalls verschlechtert und werden von fast einem Viertel der Unternehmen als schwere Belastung wahrgenommen.
Geschäftserwartungen: Pessimismus für Deutschland – Hoffnung im Ausland
Für das Jahr 2026 erwarten die Unternehmen insgesamt ein leichtes Umsatzplus. Allerdings überwiegt für das Deutschlandgeschäft weiterhin der Pessimismus: Die Mehrheit rechnet mit Umsatzrückgängen. Für Europa und insbesondere für das außereuropäische Ausland sind die Erwartungen deutlich optimistischer. Bei der Ertragslage zeigt sich ein düsteres Bild: Drei Viertel der Unternehmen gehen von stagnierenden oder rückläufigen Erträgen aus. Auch die mittelfristigen Perspektiven sind verhalten. Für Deutschland erwarten fast 60 Prozent bestenfalls eine Stagnation, während die Aussichten für das Ausland deutlich positiver eingeschätzt werden.
Maßnahmen zur Ertragsstabilisierung: Kostensenkung dominiert – Innovation als Lichtblick
Um den schwierigen Rahmenbedingungen zu begegnen, setzen die Unternehmen vor allem auf Kostensenkungsprogramme. Diese Maßnahmen werden von drei Vierteln der Befragten umgesetzt oder geplant. Positiv hervorzuheben ist, dass fast die Hälfte der Unternehmen auf Innovationsoffensiven setzt. Gleichzeitig zeigt sich jedoch ein bedenklicher Trend: Immer mehr Unternehmen verlagern Produktion oder Forschung ins Ausland. Die Hauptmotive für Standortstilllegungen im Inland sind der hohe Kosten- und Preisdruck sowie regulatorische Vorgaben.
Investitionen: Verlagerung ins Ausland
Die Investitionsbereitschaft am Standort Deutschland bleibt schwach. Rund 37 Prozent der Unternehmen planen mit rückläufigen Investitionen, während nur ein Viertel einen Anstieg erwartet. Im Ausland ist die Situation deutlich besser: Hier plant fast die Hälfte der Unternehmen mit steigenden Investitionen. Die bevorzugten Investitionsfelder sind Digitalisierung, Energieeffizienz und neue Produktionsverfahren. Auch die Umstellung auf erneuerbare Energieversorgung gewinnt an Bedeutung.
Forschung und Entwicklung: Forschungsorientierung hoch – Innovationshemmnisse bleiben
Die Branche bleibt stark forschungsorientiert. 80 Prozent der Unternehmen betreiben Forschung und Entwicklung in Deutschland, während 42 Prozent auch im Ausland aktiv sind. Bei den FuE-Budgets zeigt sich im Inland eine Tendenz zur Stabilität, während im Ausland deutliche Steigerungen geplant sind. Wichtige Innovationsfelder in der Chemie sind Kreislaufwirtschaft, neue Prozesstechnologien und die Substitution von Gefahrstoffen. In der Pharmaindustrie stehen Wirkstoffentwicklung, Biopharmazeutika sowie Zell- und Gentherapien im Fokus. Hemmnisse für Innovationen sind vor allem die Unsicherheit über das Marktpotenzial und hohe Entwicklungskosten, gefolgt von Fachkräftemangel und regulatorischen Anforderungen.
Die vollständigen Ergebnisse der VCI-Mitgliederumfrage können im Download-Bereich dieser Seite heruntergeladen werden. Die Ergebnisse vergangener Umfragen können bei Frau Kellermann angefordert werden.
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