31. Mai 2024 | Bericht
Das Chemikum in Marburg hat es sich zum Ziel gemacht, MINT-Begeisterung von Anfang an zu wecken.
Das Chemikum in Marburg hat es sich zum Ziel gemacht, MINT-Begeisterung von Anfang an zu wecken, betonte Dr. Christof Wegscheid-Gerlach, Mitglied im Direktorium Science Center. Die Bildungsangebote werden von über 14.000 Menschen im Jahr wahrgenommen werden und konzentrieren sich vorrangig auf Jungen und Mädchen vom Kindergarten bis zur Oberstufe. Die Experimente in Kittel und Schutzbrille spannen einen weiten thematischen Bogen. Chemische, biologische, physikalische und pharmazeutische Experimente werden in Workshops zu aktuellen und relevanten Themen wie Klima und Wasserstoff kombiniert, was einzigartig in Deutschland ist.
- Das Frühlings- und Ostermodul weckte zum Beispiel das Interesse von Vorschulgruppen und Grundschülerinnen und Grundschüler an naturwissenschaftlichen Fragestellungen anhand von saisonalen Themen. So näherten sich die Kinder dem (Oster-)Ei von außen über Experimente zur Stabilität und zur chemischen Zusammensetzung der Schale, bevor sie dazu übergingen, die erstaunlichen Eigenschaften des Ei-Inneren zu erkunden. Schließlich wurden Frühblüher und Insekten unter die Lupe genommen. Ein Schaubienenstock (natürlich ohne Bienen) bildete einen weiteren Schwerpunkt der betreuungsintensiven Reise durch die Jahreszeit, an der in den vier Wochen vor Ostern über 250 Besucher teilgenommen haben.
- Für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I wurde im Mai der zweiteilige Workshop „Wasser – ein faszinierender Stoff“ angeboten. Die Kooperationsschulen des Chemikum Marburg nutzten den Workshop insbesondere für die achte Jahrgangsstufe (passend zum Lehrplan). Wasser – drei Atome, die die ganze Faszination der MINT-Fächer enthalten. An keinem anderen Molekül lassen sich die Verbindungen zwischen Struktur und Eigenschaften so gut darstellen. Die gewinkelte Struktur, die Polarität und damit der Dipolcharakter, die Fähigkeit zur Dissoziation (pH-Wert), Wasser als Lösungsmittel, als Grenzfläche, die Dichteanomalie des Wassers – und das sind nur die chemisch-physikalischen Aspekte, die in einem Teil des zweistündigen Workshops erfahrbar gemacht werden.
Im zweiten Teil ging es um Wasser als Lebensraum, Wasserorganismen wurden untersucht, aber auch das Wasser selbst wurde noch einmal unter anderen Gesichtspunkten analysiert: welche Inhaltsstoffe hat es und welche Bedeutung haben diese für das Leben im Wasser?
Die beiden Workshop-Teile wurden räumlich getrennt, die Gruppen (jeweils halbe Klassengröße) wechselten nach Ablauf einer Stunde Raum und Thema. Die Idee hinter dem Workshop ist, die Alltagsflüssigkeit Wasser als Lebensraum und Lebensbedingung sichtbar zu machen. Im Idealfall begreifen die Teilnehmenden, welche Notwendigkeiten bestehen, sich mit den naturwissenschaftlichen Konzepten – hier am Beispiel Wasser – zu beschäftigen, um die Gegenwart verstehen und den Weg in unser aller Zukunft verändern zu können.
Die Workshops sind von Mitarbeitenden des Chemikum Marburg mit langer Erfahrung in der Wissenschaftskommunikation erarbeitet worden. Die Betreuung liegt in den Händen von Studierenden der MINT-Fächer, die studienbegleitend Praxiserfahrungen, nicht zuletzt für das Lehramt, sammeln. Der VCI Hessen unterstützt die breitgefächerten Angebote und das weittragende Konzept.
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Heike Blaum
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