Deutschlandstipendium

Laura Kegler im Interview

25. November 2024 | Bericht

Laura Kegler wird im Rahmen des Deutschlandstipendiums vom VCI Hessen gefördert.

Foto: privat
Foto: privat

Laura Kegler (24) wird im Rahmen des Deutschlandstipendiums vom VCI Hessen gefördert und befindet sich im dritten Semester ihres Masterstudiums in Chemical Engineering an der Provadis Hochschule in Frankfurt. Zuvor hat sie erfolgreich die Ausbildung zur Chemielaborantin bei Sanofi Aventis in Höchst und ein Bachelorstudium abgeschlossenem und hat seit Anfang 2023 eine neue Aufgabe bei Merck in Darmstadt gefunden.

Besonders zeichnet sie ihre unermüdliche Motivation und Zielstrebigkeit aus. Ihr starker Wille, kontinuierlich Neues zu lernen und ihr Wissen in der Praxis anzuwenden, treibt sie an. Ihre proaktive Arbeitsweise und ihr Engagement haben ihr bereits in vielen Studien- und Berufssituationen geholfen, Herausforderungen erfolgreich zu meistern und zum Erfolg ihres Teams beizutragen. In ihrer Freizeit spielt sie leidenschaftlich Tennis, liest gerne, klettert und trifft sich mit Freunden. Sie beschreibt sich selbst als lernfreudig, neugierig und strukturiert, mit einer ausgeprägten Kommunikationsfähigkeit. Diese Eigenschaften machen sie zu einer wertvollen Bereicherung für jedes Team und unterstreichen ihre Ambitionen, in der chemischen Industrie Großes zu erreichen. Wir sind stolz, sie auf ihrem Weg unterstützen zu dürfen.

Sie haben bereits erfolgreich die duale Ausbildung zur Chemielaborantin und ein berufsbegleitendes Bachelorstudium in Chemical Engineering abgeschlossen. Was hat Sie motiviert, sich so intensiv der Ausbildung in einem naturwissenschaftlich-technischen Beruf zu widmen?

Schon in meiner Kindergartenzeit habe ich gerne die „Wieso? Weshalb? Warum?“-Bücher angeschaut und Dinge ausprobiert. Auch in meiner Schulzeit hat mich der naturwissenschaftliche Bereich fasziniert. Von der 8. bis zur 10. Klasse nahm ich an einer freiwilligen Naturwissenschafts-AG teil, was meine Begeisterung für chemische Prozesse und das Experimentieren weiter förderte. Ein entscheidender Moment war 2015, als ich mein erstes Schülerpraktikum in einem chemischen Labor absolvierte. Diese Erfahrung bestätigte meinen Wunsch, in dieser Branche zu arbeiten. Ein weiteres Praktikum in der 11. Klasse vertiefte diese Überzeugung.

In der Oberstufe konnte ich im Fach Chemie eine eigene Projektarbeit durchführen. Das selbstständige Experimentieren und die genaue Protokollierung der Ergebnisse haben meine Freude an der praktischen Arbeit und wissenschaftlichen Analyse gestärkt. Nach meinem Abitur 2019 wollte ich nicht ausschließlich studieren, sondern direkt praktische Erfahrung sammeln. Die Möglichkeit eines dualen Studiums im Bereich Chemical Engineering erschien mir als der ideale Weg, um Theorie und Praxis zu verbinden und einen fundierten Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen.

Was fasziniert Sie am Masterstudium Chemical Engineering?

Mich begeistern chemische und technische Zusammenhänge sowie neue Entdeckungen und Forschungsfelder. Besonders schätze ich am Studium, dass es ein breites Spektrum an Themen abdeckt – von Thermodynamik und Kinetik über die Anlagenauslegung bis hin zu Aspekten der organischen Chemie und instrumentellen Analytik. Die Möglichkeit, durch Exkursionen tiefe Einblicke in verschiedene Betriebe zu erhalten, empfinde ich als besonders bereichernd. Zudem vermitteln die Dozenten, welche oft selbst aus der Industrie kommen oder langjährige Berufserfahrung mitbringen, praxisnahe und realistische Einblicke in die Arbeitswelt.

Welche Bedeutung hat das Deutschlandstipendium für Sie und die Förderung durch den VCI Hessen?

Der Erhalt des Deutschlandstipendiums und die Unterstützung durch den VCI Hessen bedeuten für mich eine große Wertschätzung meiner bisherigen Leistungen und motivieren mich, meinen Weg mit ebenso hohem Engagement fortzusetzen. Das Stipendium bietet mir die wertvolle Chance, mein berufliches Netzwerk auszubauen und inspirierende Menschen aus meinem Berufsumfeld kennenzulernen. Der Austausch mit Fachleuten und die Möglichkeit, neue Einblicke in die chemische Industrie zu gewinnen, sehe ich als großen Gewinn für meine persönliche und berufliche Entwicklung. Diese Förderung bestärkt mich darin, weiterhin zielstrebig an meinen Zielen zu arbeiten und mein Wissen zu vertiefen.

Haben Sie Tipps für Studierende, die sich für das Deutschlandstipendium interessieren und bewerben möchten?

Der wichtigste Tipp: Einfach ausprobieren, denn nur wer sich bewirbt, hat eine Chance. Aktivität und Engagement in der Universität – sei es durch die Teilnahme an Projekten, Arbeitsgruppen oder anderen Aktivitäten – können die Chancen deutlich erhöhen, da sie Motivation und Zielorientierung zeigen. Es ist ratsam, die individuellen Stärken und Erfolge in der Bewerbung hervorzuheben und sich selbstbewusst zu präsentieren.

Wie vereinbaren Sie Studium, Beruf und freizeitliche Aktivitäten?

Ein regelmäßiger Plan ist entscheidend, um ausgewogene Zeiten für Lernen und Freizeit zu schaffen. Ein strukturierter Tagesablauf, wie der Arbeitsbeginn um 6 Uhr morgens, kann helfen, den persönlichen Rhythmus optimal zu nutzen. Die flexible Gestaltung der Arbeitszeiten, etwa durch Gleitzeit, ermöglicht es, bei Bedarf vor Prüfungsphasen weniger zu arbeiten oder sich auch mal einen Tag freizunehmen, um den Stress zu reduzieren. Darüber hinaus kann das Lernen in Gruppen unterstützen, indem es den Austausch von Wissen fördert und die Motivation steigert.

Sie sind seit geraumer Zeit in der chemisch-pharmazeutischen Industrie beschäftigt. Was macht gerade diese Branche aus Ihrer Sicht für junge Menschen interessant?

Die chemisch-pharmazeutische Industrie zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit und den hohen Praxisbezug aus, was sie besonders spannend für junge Menschen macht. Sie bietet eine abwechslungsreiche Arbeitsumgebung, in der verschiedene Herausforderungen und interessante Aufgaben warten. Eigene Projekte ermöglichen es, Verantwortung zu übernehmen und kreative Lösungen zu entwickeln, während Teamarbeit den Austausch von Wissen und Erfahrungen fördert. Diese Kombination aus selbstständiger Arbeit und kollegialem Miteinander sorgt für eine dynamische Atmosphäre, in der man sich fachlich und persönlich weiterentwickeln kann.2

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

In 10 Jahren sehe ich mich weiterhin in der chemischen Industrie. Allerdings möchte ich meine Bandbreite an Aufgaben erweitern und im Rahmen dessen auch eigenständig größere Projekte leiten sowie mehr Verantwortung übernehmen. Mein Ziel ist es, mein Wissen und meine bis dahin gesammelten Erfahrungen aus Beruf und Studium gezielt einzusetzen. Ich möchte an der Weiterentwicklung innovativer Prozesse arbeiten und einen bedeutenden Beitrag zur Branche leisten.

Das Interview führte Heike Blaum im November 2024.

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 Heike Blaum

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