Initiative Gesundheitsindustrie Hessen

Parlamentarisches Frühstück

21. September 2022 | Bericht

Zusammenhänge im „Ökosystems Gesundheitsindustrie“ sowie dessen Zukunft diskutierten Staatssekretär Dr. Philipp Nimmermann (HMWEVW), Annette Bußmann (Sanofi Deutschland) und Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz (Goethe Universität Frankfurt) konstruktiv in Wiesbaden.

v.l.n.r.: Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz (Goethe Universität Frankfurt), Annette Bußmann (Sanofi Deutschland), Staatssekretär Dr. Philipp Nimmermann (HMWEVW) © Initiative Gesundheitsindustrie Hessen
v.l.n.r.: Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz (Goethe Universität Frankfurt), Annette Bußmann (Sanofi Deutschland), Staatssekretär Dr. Philipp Nimmermann (HMWEVW) © Initiative Gesundheitsindustrie Hessen

Die neue IQVIA-Studie der IGH zur „Belastung hessischer Arzneimittelfirmen durch die Erhöhung des Herstellerabschlags nach § 130a Abs.1 SGB V“ zeigt, dass die geplante Erhöhung auf 12% für alle patentgeschützten und patentfreien Arzneimittel ohne Generikakonkurrenz, zu einem 83%-Anstieg des Abschlags führt. Dies bedeutet eine Mehrbelastung von 131 Mio € in Hessen und 1,31 Mrd € in Deutschland. Zur Studie .

„Die hessische Gesundheitsindustrie trägt in hohem Maße zum Wohlstand unseres Landes bei und ist Garant in Krisenzeiten. Das ist auch Ergebnis umfangreicher Investitionen und Innovationen der Unternehmen. Die Initiative Gesundheitsindustrie Hessen übernimmt hier als Lenkungsgremium eine zentrale Rolle. Denn es gilt, nicht nur die Wertschöpfung und Innovationskraft dieser Branche nachhaltig zu sichern, sondern auch den Produktions- und Forschungsstandort in Zukunft zu stärken,“ betonte Staatssekretär Nimmermann. Doch was braucht es, um die Innovationsfähigkeit des Gesundheitssektors zu erhalten? „Die Standorte international tätiger Unternehmen stehen auch im internen Wettbewerb mit Standorten in Europa und natürlich weltweit. Hier verlieren wir aktuell an Boden“, mahnte Bußmann. Der aktuelle Entwurf des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes bedeutet eine deutliche Belastung der Pharmaindustrie und führt zu einer unnötigen Schwächung einer wichtigen Branche. Gerade die vergangenen zweieinhalb Jahre haben gezeigt, wie wichtig es ist, autark zu sein und über eine starke Produktions- und Forschungsinfrastruktur zu verfügen. Der im Ländervergleich überdurchschnittlich hohe Beitrag der hessischen Gesundheitsindustrie zu Wohlstand und Wachstum bedeutet, dass regulative Eingriffe in die Planungssicherheit der Unternehmen, die Standorte in Hessen überproportional stark treffen und gefährden würden.

„Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz wird die Finanzprobleme des deutschen Gesundheitssystems nicht nachhaltig lösen, vielmehr werden dringend notwendige und unbequeme Reformen auf die lange Bank geschoben. Ganz zu schweigen von der Schwächung des Pharma-Standortes Deutschland“ konstatierte Prof. Dr. Schubert-Zsilavecz.

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Dr. Christian Kurz

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