06. Dezember 2024 | Pressemitteilung
Das Handelsabkommen zwischen der EU und dem Staatenbund Mercosur kann von beiden Seiten ratifiziert werden.
Die Partner haben sich in Montevideo über letzte strittige Punkte geeinigt. Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), begrüßt den Schritt: „Endlich! In wirtschaftlich als auch politisch schwierigen Zeiten wartet die europäische Industrie auf positive Signale. Die heutige Einigung ist ein wichtiger Schritt – für mehr Wachstum und für eine starke Stellung der EU als souveräner globaler Akteur.“
In einigen EU-Mitgliedstaaten gibt es noch Widerstände gegen das Abkommen. Ob die nötige Ratifizierung gelingt, ist deshalb nicht sicher. Große Entrup appelliert: „Das Abkommen schafft nicht nur mehr Wachstum, es kann Europa auch wirtschaftlich sicherer aufstellen. Zudem lassen sich damit neue Märkte erschließen. Wir können unsere Abhängigkeit von einzelnen internationalen Partnern mindern und die nötige Diversifizierung vorantreiben.“
Der VCI-Hauptgeschäftsführer betont: „Europa darf sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. China und andere Staaten gewinnen derzeit auf Südamerikas Märkten mächtig an Boden. Scheitert das Vorhaben, wird das in vielen anderen Hauptstädten der Welt sicherlich genau beobachtet werden – so in Washington oder auch in Peking.“
Fakten
- Mit weit über 200 Milliarden Euro ist der Mercosur (Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay) ein wichtiger Markt für chemisch-pharmazeutische Produkte. Die Liberalisierung des Handels könnte der Industrialisierung der Region und der Transformation der Industrie in Richtung Nachhaltigkeit wichtige Impulse geben.
- Bei Exporten von knapp 5 Milliarden Euro gibt es für die deutsche chemisch-pharmazeutische Industrie im Mercosur-Raum noch Wachstumschancen, gerade auch im Wettbewerb mit chinesischen oder US-amerikanischen Anbietern.
- Die durchschnittlichen Zölle auf chemische Produkte liegen in Argentinien und Brasilien bei 7,7 und 5,3 Prozent. Diese Zölle zwischen den beiden Partnern würden durch das EU-Mercosur-Abkommen abgeschafft. Bislang besteht für die Mercosur-Staaten zudem die Möglichkeit, Zollsätze auf im Schnitt bis zu 20 Prozent zu erhöhen.
Der VCI und seine Fachverbände vertreten die Interessen von rund 2.300 Unternehmen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie und chemienaher Wirtschaftszweige gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. 2023 setzten die Mitgliedsunternehmen des VCI rund 245 Milliarden Euro um und beschäftigten über 560.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Kontakt: VCI-Pressestelle, Telefon: 069 2556-1496, E-Mail:
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Arne Hübner
Pressesprecher Chemikalienpolitik, Handelspolitik und Wirtschaft
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