US-Zollpolitik

EU muss zusammenstehen

03. April 2025 | Pressemitteilung

Auch die chemisch-pharmazeutische Industrie ist von umfangreichen Zollankündigungen durch die USA betroffen.

Die EU und ihre Partner müssen angesichts der US-Zölle zusammenstehen.
Die EU und ihre Partner müssen angesichts der US-Zölle zusammenstehen. ©tostphoto - stock.adobe.com

Mit umfangreichen Zollankündigungen hat Donald Trump eine neue Ära des Welthandels eingeläutet und die Abkopplung der USA von der Weltwirtschaft vorangetrieben. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie, Wolfgang Große Entrup, kommentiert: „Der US-Präsident hat der Weltwirtschaft einen weiteren Tiefschlag verpasst.“

Auch die deutsche chemisch-pharmazeutische Industrie ist zum Gegenstand des Handelskrieges geworden. Wolfgang Große Entrup hebt hervor: „Wir bedauern die Entscheidung der US-Regierung. Jetzt gilt es für alle Beteiligten, einen kühlen Kopf zu bewahren. Die USA sind ein zentraler Wirtschaftspartner für Deutschland und werden es auch bleiben. Eine Eskalationsspirale würde den Schaden nur vergrößern. Unser Land darf nicht zum Spielball eines ausufernden Handelskrieges werden. Brüssel muss im engen Dialog mit Washington bleiben. Berlin muss dazu beitragen, dass Brüssel mit einer Stimme für die EU spricht. Europa braucht ein starkes Mandat, auch im Interesse der deutschen Industrie. Das Ziel muss eine beidseitig faire Lösung sein – für Europa und die USA.“

Im Hinblick auf die Reaktion der EU mahnt Große Entrup zur Vorsicht: „Klar, die EU darf nicht tatenlos die linke Wange hinhalten. Bei einer ausgewogenen Antwort dürfen wir uns aber nicht selbst schädigen. Die Chemie steht am Anfang aller hochwertigen Wertschöpfungsketten. Die richtige Balance aus angemessener Reaktion und möglicher Selbstschädigung ist die Herausforderung der Stunde. Und bei Medikamenten ist oberste Maxime, Nachteile für die Gesundheitsversorgung der EU-Bürger auszuschließen.“

Große Entrup schließt: „Handelskriege haben das Potenzial, die EU zu spalten. Zugleich gilt gerade bei Handelskonflikten: Die EU wiegt schwerer als die Summe ihrer 27 Teile. Daher müssen die EU-Staaten zusammenhalten und der Kommission den Rücken stärken. Betroffen von Trumps Ankündigungen ist die ganze Welt. Wichtig wäre daher bei allen Maßnahmen ein Schulterschluss der EU mit anderen betroffenen Partnern – bezüglich der US-Zölle und bei der Bewahrung der internationalen Handelsregeln“.

Fakten:

  • Die USA sind der wichtigste Handelspartner außerhalb der EU. Im Länderranking kommen die USA auf Platz 3 nach den Niederlanden und Frankreich.
  • Die deutschen Exporte chemischer Erzeugnisse in die USA beliefen sich im Jahr 2024 auf Waren im Wert von 10,2 Mrd. Euro.
  • Die deutschen Pharmaexporte hatten 2024 sogar einen Wert von 27,9 Mrd. Euro und sind damit für fast Dreiviertel aller chemisch-pharmazeutischen Exporte aus Deutschland in die USA verantwortlich.
  • Die deutsche Chemie ist bereits stark in den USA vertreten: Laut der Bundesbank gibt es 128 Chemie-Tochterunternehmen deutscher Firmen mit 53.000 Beschäftigten, die einen Umsatz von 65 Mrd. Euro erwirtschaften. Der tatsächliche Wert dürfte darüber liegen.

Der VCI und seine Fachverbände vertreten die Interessen von rund 2.300 Unternehmen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie und chemienaher Wirtschaftszweige gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. 2023 setzten die Mitgliedsunternehmen des VCI rund 245 Milliarden Euro um und beschäftigten über 560.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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 Ilka Ennen

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Leiterin Pressestelle