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Kunststoffabfälle in der Umwelt

25. November 2024 | Position

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Kunststoffe sind ein unverzichtbarer Bestandteil des modernen Lebens. Als Abfälle in der Umwelt können sie aber auch enormen Schaden anrichten.

Um die zahlreichen Vorteile von Kunststoffen zu nutzen und zugleich Umweltprobleme zu vermeiden, muss der gesamte Umgang damit nachhaltiger und die Kreislaufwirtschaft massiv ausgebaut werden – von der Vermeidung bis zur Produktion sowie von der Nutzung bis zur Entsorgung und Verwertung. Dies schont zudem Ressourcen und reduziert den Einsatz fossiler Rohstoffe.

Globale Lösung für ein globales Problem

Seit 2022 wird an einem UN-Abkommen gegen Plastikverschmutzung gearbeitet, das den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen in den Blick nimmt. Die Chemie- und Pharmabranche und die Kunststoffhersteller unterstützen diesen Ansatz und wollen die Verschmutzung durch Plastikabfälle bis 2040 beenden.

Zunächst sollte der Fokus darauf liegen, Abfälle zu reduzieren, etwa durch Mehrweglösungen in dafür geeigneten Bereichen. Wo das nicht möglich ist, braucht es die Sammlung entstehender Abfälle. Dafür müssen weltweit wirksame Abfallmanagementsysteme auf- und ausgebaut werden. Die Chemie- und Pharmabranche möchte ihren Teil durch Systeme der erweiterten Herstellerverantwortung beitragen.

Die bei den UN-Verhandlungen diskutierte pauschale Begrenzung der Kunststoffproduktion hingegen ist ungeeignet, da Kunststoffe für viele wichtige Anwendungen mittlerweile unabdingbar sind, etwa in der Medizin und im Klimaschutz. Zudem könnte sie zum Ersatz durch andere Materialien mit gravierenderen ökologischen Nachteilen führen.

Entscheidungshilfe für kritische Anwendungen

Global harmonisierte Kriterien können zur Vermeidung problematischer und unnötiger Anwendungen beitragen. Ein von Plastics Europe veröffentlichter Entscheidungsbaum führt durch einen dreiteiligen Analyseprozess, aus dem spezifische Handlungsbedarfe abgeleitet werden können. Denkbar ist der Ersatz von kurzlebigen oder Einweg-Produkten durch Alternativen mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck.

Wo Abfälle gar nicht vermieden werden können, müssen Kunststoffe besser im Kreis geführt und statt verbrannt mehr wiederverwertet werden. Dazu muss die gesamte Bandbreite technologischer Lösungen gefördert werden, damit Produkte recyclingfähiger, Abfälle besser gesammelt und sortiert, chemisches Recycling als Ergänzung zum mechanischen weiterentwickelt und in der Herstellung mehr nichtfossile Rohstoffe eingesetzt werden können. Neben recycelten Abfällen gehören dazu Biomasse und CO₂.

DAFÜR SETZT SICH DER VCI EIN

  • Den Fokus des UN-Plastikabkommens auf die Kreislaufwirtschaft legen
    Ziel eines UN-Plastikabkommens muss es sein, eine weltweite Kunststoff-Kreislaufwirtschaft inklusive der dazugehörigen Entsorgungssysteme zu schaffen. Dafür braucht es Anreize durch Wiederverwendungsziele für bestimmte Verpackungen, technologieneutrale Recyclingvorgaben und Rezyklateinsatzquoten. Eine Begrenzung der absoluten Kunststoffproduktion ist nicht zielführend, da viele Produkte nicht adäquat ersetzt werden können.
  • Alle Technologien zur Kreislaufführung von Kunststoffen anerkennen
    Damit möglichst viele Kunststoffe im Kreis geführt werden können und nicht mehr als Abfälle in der Umwelt landen, braucht es die gesamte Bandbreite technologischer Lösungen für zirkuläre Kunststoffe. Dazu gehört auch die umfassende Anerkennung des chemischen Recyclings.
  • Überwachung und Bewertung von Anwendungen
    Um problematische Anwendungen mit hohen Einträgen in die Umwelt zu identifizieren und aus dem Verkehr zu ziehen, sollte ein von der Kunststoffindustrie entwickelter Entscheidungsbaum herangezogen werden.

Kontakt

Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Dr. Aliaksandra Shuliakevich

Dr. Aliaksandra Shuliakevich

Rohstoffe, Zirkuläre Wirtschaft