„Mittelstand-Digital“: Unterstützungsbedarfe in der digitalen Transformation

Digitalisierung im Mittelstand im Fokus

28. August 2024 | Bericht

Studie von IW Consult und Fraunhofer ISI beleuchtet Treiber, Hemmnisse und Fördermöglichkeiten.

Was kann die Digitalisierung im deutschen Mittelstand künftig voranbringen? Eine Studie analysiert den Ist-Zustand und zeigt Ansätze zur Stärkung auf. © Gorodenkoff - stock.adobe.com
Was kann die Digitalisierung im deutschen Mittelstand künftig voranbringen? Eine Studie analysiert den Ist-Zustand und zeigt Ansätze zur Stärkung auf. © Gorodenkoff - stock.adobe.com

Eine im Juli 2024 vorgestellte Studie betrachtet verschiedene Aspekte der Digitalisierung im deutschen Mittelstand. IW Consult und das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) haben sie im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) gemeinsam durchgeführt und im Februar 2024 abgeschlossen.

Folgende Fragestellungen standen im Vordergrund:

  • Wie ist der Stand der Digitalisierung im Mittelstand? Welche Unterschiede gibt es? Wie wird die Digitalisierung im Mittelstand vorangetrieben?
  • Vor welchen zukünftigen, absehbaren Herausforderungen steht „der Mittelstand“ bis circa zum Jahr 2030? Welche digitalen Technologien sind für den Mittelstand relevant? Welchen Beitrag leistet die Digitalisierung zur Nachhaltigkeit? Welche Hemmnisse lassen sich bei der Digitalisierung im Mittelstand feststellen?
  • Welche Förderbedarfe gibt es aus Sicht der Unternehmen in den nächsten Jahren? Welche Förderungen gibt es bereits? Gibt es Lücken bei der Förderung der Digitalisierung im Mittelstand?
  • Welche Ansätze gibt es zur zukünftigen Stärkung der Digitalisierung im Mittelstand?

Die Studie zeigt – wenig überraschend –, dass eine reine Betrachtung des Mittelstands allein anhand von Beschäftigtengrößenklassen wenig zielführend ist. Vielmehr liegen die Treiber der Digitalisierung in anderen Dingen: Vorhandensein von IT-Fachkräften, der Innovationsaffinität und der Anlagenintensität. Aber auch auf die Art der Digitalisierung kommt es an: Stehen Quick Wins im Vordergrund oder sollen komplexere Prozesse eingeführt und/oder digitale Geschäftsmodelle etabliert werden?

Neben der Bestandsaufnahme identifiziert die Studie Hemmnisse, die u. a. in Stakeholder-Interviews erhoben wurden. Teils liegen diese in klassischen Bereichen wie mangelnder Zeit, fehlenden Ressourcen oder fehlendem IT-Wissen. In anderen Fällen liegen die Hindernisse in operativen Themen: Minimierung von Supply-Chain-Risiken oder Komplexität beim Zusammenschalten von unterschiedlichsten Anlagentypen. Teils wurden aber auch die nicht ausreichenden Förderangebote des Staates genannt.

Förderung und Rahmenbedingungen

In Deutschland gibt es zahlreiche Förderangebote für kleine und mittlere Unternehmen im Bereich der Digitalisierung. Die Studie beschreibt Maßnahmen, die helfen können, die Förderung effizienter zu gestalten. Viele Angebote richten sich an bereits innovationsstarke Unternehmen, im Bereich der „Basis-Digitalisierung“ fehlen allerdings oft Angebote. Bei der Einführung komplexerer digitaler Lösungen und Geschäftsmodelle fehlen laut Studie Alternativen zur klassischen Forschungsförderung, um die Unternehmen beim Erkunden neuer Lösungen zu unterstützen. Oft wird auch eine branchenspezifischere Förderung benötigt.

Das politische Umfeld wird ebenfalls von der Studie adressiert. Eine erfolgreiche Digitalisierung wird ohne eine leistungsfähige, öffentliche digitale Infrastruktur nicht gelingen. Ebenso müssen offene Fragen in der Regulatorik angegangen und hemmende Regulierung vermieden werden. Ebenso sollte die Digitalisierung der Verwaltung zeitnah erfolgreich umgesetzt werden. Der Staat sollte laut Studie voranschreiten, indem er akzeptierte digitale Lösungen einführt, die Bevölkerung auf diesem Weg mitnimmt und ein positives Klima für digitale Lösungen schafft. Diese Aussagen decken sich 1:1 mit den politischen Forderungen des VCI zur Digitalisierung sowie zur Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen .

Unterstützung durch den VCI

Auch der VCI unterstützt seine Mitglieder mit maßgeschneiderten Angeboten. In den Bereichen Künstliche Intelligenz und Digitalisierung sowie im Bereich Cybersecurity bzw. NIS-2-Umsetzung stehen zwei Kooperationen in den Startlöchern. Weitere Informationen gibt es zeitnah auf der Webseite der VCI-Einkaufskooperationen (Mitglieder-Log-in erforderlich).

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Dipl.-Volksw. Christian Bünger

Dipl.-Volksw. Christian Bünger

Digitalpolitik, Digitalisierung

 Katharina Mayer

Katharina Mayer

Mittelstand, Bürokratieabbau, Nachhaltigkeit (Biodiversität)