Wasserstoffwirtschaft

Anforderungen an den Wasserstoff­hochlauf

10. Dezember 2024 | Position

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Wasserstoff als Baustein für die Transformation ist politisch angestrebt, der Markthochlauf aber akut gefährdet.

In einer neuen Grundsatzposition legt der VCI mit Blick auf die kommende Legislaturperiode Handlungsempfehlungen vor, um den Wasserstoffhochlauf wieder voranzubringen. © malp - stock.adobe.com
In einer neuen Grundsatzposition legt der VCI mit Blick auf die kommende Legislaturperiode Handlungsempfehlungen vor, um den Wasserstoffhochlauf wieder voranzubringen. © malp - stock.adobe.com

Wasserstoff ist schon heute ein Ausgangspunkt vieler chemischer Wertschöpfungsketten und wird in Zukunft ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Transformation der chemischen Industrie.

Der politisch angestrebte Wasserstoffhochlauf ist aufgrund fehlender Mengen, hoher Kosten und eines nicht finalen Regelungsrahmens jedoch akut gefährdet. Ohne verlässliche Rahmenbedingungen drohen weitere negative Folgen für die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Transformation der chemisch-pharmazeutischen Industrie.

In einer neuen Grundsatzposition legt der VCI mit Blick auf die kommende Legislaturperiode Handlungsempfehlungen vor, um den Wasserstoffhochlauf wieder voranzubringen:


  • Der VCI plädiert für eine größere Technologieoffenheit, die als maßgebliches Kriterium auf den CO ₂-Fußabdruck und nicht das Herstellungsverfahren von Wasserstoff abstellt. In dem Kontext ist u.a. eine Neubewertung der restriktiven Grünstromkriterien notwendig.
  • Die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Hochlaufs muss deutlich verbessert und die Rolle von kohlenstoffarmem Wasserstoff in der Hochlaufphase gestärkt werden:
    • Die Bundesregierung sollte sich für eine sachgerechte Anpassung der RFNBO Industriequote der RED einsetzen.
    • Wasserstoffnetzentgelte müssen auf ein marktfähiges Niveau begrenzt werden.
    • Insgesamt sollte die Weiterentwicklung der Netzinfrastruktur für Erdgas, Wasserstoff sowie CO₂ auch im Sinne der Kosteneffizienz so weit wie möglich synchronisiert und beschleunigt werden. Dazu ist eine integrierte Netzentwicklung erforderlich, die auch den Stromsektor mit einbezieht.
    • Die Einführung einer verpflichtenden „Grüngasquote“ wird abgelehnt, da sie letztlich die Verfügbarkeit von grünem und kohlenstoffarmem Wasserstoff in der Industrie einschränkt und preistreibend wirkt.
    • Die nach wie vor deutlich zu hohen Stromkosten als zentraler Kostentreiber von Elektrolyse-Wasserstoff müssen gesenkt werden.
  • Planungs- und Genehmigungsprozesse für Wasserstoffinfrastruktur, Erzeugungsanlagen, Speicher und Industrieanlagen im Allgemeinen müssen 1 konsequent beschleunigt werden. Die Planung einer Cracker-Infrastruktur für den Import von Wasserstoffderivaten muss schnell konkretisiert werden.
  • Importe müssen so gestaltet werden, dass die Transformation der Chemie als Ganzes unterstützt wird und deutsche Produktionsstandorte der chemischen Industrie erhalten und weiterentwickelt werden können.

Kontakt

Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

 Heinrich Nachtsheim

Heinrich Nachtsheim

Energiepolitik; Wasserstoff