Kraftwerksstrategie

Nicht ausreichend

11. September 2024 | Pressemitteilung

Bundesregierung hat öffentliche Konsultation für Eckpunkte des Kraftwerkssicherheitsgesetzes gestartet.

Auch Kraftwerke der Industrie können einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. © Kara/stock.adobe.com
Auch Kraftwerke der Industrie können einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. © Kara/stock.adobe.com

Geplant ist, den Bau von Kraftwerken mit einer Leistungskapazität von 12,5 Gigawatt zu fördern. Die Bewertung des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) zu den Plänen fällt weiterhin bescheiden aus.

VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup erläutert: „Die geplanten Kapazitäten reichen nicht aus, um den Kohleausstieg zu kompensieren. Dass die Kraftwerke bis 2030 so fertiggestellt werden können, ist sehr unwahrscheinlich. Ohne die für den Erneuerbaren-Ausbau notwendigen Back-up-Kraftwerke gerät die Energiewende immer weiter aus dem Takt. Unseren Unternehmen, die den eigenen Umbau koordinieren müssen, fehlt so die Planungsgrundlage, wie das Energiesystem in Zukunft aussehen wird.“

Das gelte umso mehr, so der VCI, da auch für den ab 2028 angekündigten Kapazitätsmechanismus bisher lediglich Konzeptentwürfe vorliegen. Es ist offen, wie das Bereitstellen von Kraftwerksleistung vergütet werden soll – unabhängig davon, ob sie am Ende gebraucht wird. Solange nicht ausreichend neue Kraftwerke verfügbar sind, dürfe auch keine weitere gesicherte Leistung – etwa aus Kohlekraftwerken – mehr abgeschaltet werden, betont der Chemieverband. Kritisch sieht der VCI auch die geplante Umlagefinanzierung der steuerbaren Gaskraftwerke, da diese die bereits zu hohen Stromkosten weiter verteuern wird.

Unternehmen müssen sich selbst absichern können

Die Kraftwerksstrategie fördert den Neubau von Kraftwerken. Die zukünftige Rolle von Kraft-Wärme-Kopplung-Anlagen (KWK) in der Industrie bleibt dabei aber ungeklärt. Auch die Kraftwerke der Industrie können einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. Die Bundesregierung müsse jetzt eine Novelle des KWK-Gesetzes auf den Weg bringen, die den Weiterbetrieb hocheffizienter Kraftwerke ermöglicht. Sonst drohe der zusätzliche Wegfall von 10 Gigawatt industrieller KWK als gesicherter Erzeugungsleistung, betont der VCI.

Der VCI und seine Fachverbände vertreten die Interessen von rund 2.300 Unternehmen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie und chemienaher Wirtschaftszweige gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. 2023 setzten die Mitgliedsunternehmen des VCI rund 245 Milliarden Euro um und beschäftigten über 560.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Kontakt: VCI-Pressestelle, Telefon: 069 2556-1496, E-Mail: presse@vci.de
Der VCI auf X und der VCI auf LinkedIn

Kontakt

Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

 Jürgen Udwari

Jürgen Udwari

Pressesprecher Energie, Klimaschutz und Rohstoffe