Ergebnisse der Weltklimakonferenz (COP-29)

Einigung mit Fragezeichen

02. Dezember 2024 | Bericht

Ziel für Klimaschutzfinanzierung: 1,3 Billionen Dollar bis 2025. Wege zur Mobilisierung unklar.

Fortschritt auf der COP-29: Nach jahrelangen Verhandlungen wurde der rechtliche Rahmen für internationale Kohlenstoffmärkte über die Ziellinie gebracht. Dies betrifft insbesondere den Handel mit Emissionsminderungsgutschriften. © UNFCC / Vugar-Ibadov
Fortschritt auf der COP-29: Nach jahrelangen Verhandlungen wurde der rechtliche Rahmen für internationale Kohlenstoffmärkte über die Ziellinie gebracht. Dies betrifft insbesondere den Handel mit Emissionsminderungsgutschriften. © UNFCC / Vugar-Ibadov

Nach Verlängerung konnten sich die Vertragsstaaten auf der 29. Weltklimakonferenz (COP 29) schlussendlich auf ein neues Ziel für die Finanzierung des weltweiten Klimaschutzes einigen. Als gemeinsames Gesamtziel wurden 1,3 Billionen Dollar bis 2035 festgelegt. Dabei handelt es sich um öffentliche Gelder und privates Kapital. Offen geblieben ist allerdings, wie die Gelder tatsächlich aufgetrieben werden sollen.

Die Verhandlungen in Baku endeten über 30 Stunden nach dem offiziellen Ende. Im Mittelpunkt der zweiwöchigen Verhandlungen stand die Klimaschutzfinanzierung. Bis zum Schluss wurde hart miteinander gerungen. Die Industriestaaten sollen ihre finanzielle Unterstützung für die Länder, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind, bis 2035 auf 300 Milliarden Dollar pro Jahr erhöhen. Das bisherige Ziel belief sich auf 100 Milliarden Dollar pro Jahr. Die Industrieländer wollen bis 2035 die Führung bei der Mobilisierung der Gelder übernehmen.

Rahmen für internationale Kohlenstoffmärkte vereinbart

Fortschritte konnten direkt zu Beginn der Konferenz erzielt werden. Nach jahrelangen Verhandlungen wurde der rechtliche Rahmen für internationale Kohlenstoffmärkte über die Ziellinie gebracht. Dies betrifft insbesondere den Handel mit Emissionsminderungsgutschriften. Hier konnten sich die Teilnehmer auf gemeinsame Regeln und Standards verständigen.

Hinsichtlich der in Dubai (COP 28) getroffenen Vereinbarung, dass eine Abkehr von fossilen Energien stattfinden soll, sind keine neuen Schritte auf den Weg gebracht worden. Allerdings ist die Weltgemeinschaft auch nicht hinter die bestehende Vereinbarung zurückgefallen.

Deutsche Initiative für „grüne Leitmärkte“

Das deutsche Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium hat auf dieser COP eine neue Umsetzungsphase der industriellen Dekarbonisierung eingeläutet und das Thema „grüne Leitmärkte“ platziert. Deutschland, das Vereinigte Königreich, Kanada und die „Climate Investment Funds“ wollen gemeinsam den Aufbau kohlenstoffarmer Produktionsverfahren und grüne Leitmärkte im globalen Süden unterstützen. Insgesamt sollen dafür 1,3 Milliarden Dollar bereitgestellt werden. So sollen gleiche Wettbewerbsbedingungen für „grüne Märkte“ geschaffen werden. Gleichzeitig soll der CO₂-Ausstoß zurückgehen und Emissionen nicht verlagert werden. Die konkrete Umsetzung wird durch den Klimaclub begleitet. Der Klimaclub ist mittlerweile das zentrale Forum für internationale Dekarbonisierungsangelegenheiten. In diesem Zusammenhang wurden auf der COP die dort vereinbarten globalen Standards für grünen Stahl und Zement vorgestellt. Und auch die internationale Baubranche konnte ihre Definition für klimaneutralen Beton vorstellen.

Ziele für die Minderung der Emission von Treibhausgasen

Nächstes Jahr wird die 30. COP in Belém in Brasilien stattfinden, und zwar vom 10. bis 21. November 2025. Das Pariser Abkommen legt fest, dass die Vertragsstaaten seit 2020 alle fünf Jahre ihre neuen oder aktualisierten nationalen Klimabeiträge (NDCs) beim UNFCCC-Sekretariat einreichen müssen. Die Zielwerte sollen bis zum Beginn der Konferenzen eingereicht und dort vorgestellt werden. Da die Ambitionen im Laufe der Zeit erhöht werden sollen, müssen die nationalen Beiträge immer höher sein als die bisher eingereichten. Die nächste Runde von NDCs steht also 2025 an. Die EU wird dort das neue EU-Klimaziel für 2040 einbringen. Die bisherige EU-Kommission hat sich für 2040 für 90 Prozent ausgesprochen. Die entsprechenden Prozesse müssen im ersten Quartal 2025 beginnen. Derzeit sieht es so aus, dass auch die neue EU-Kommission für 90 Prozent plädiert.

Mehr zum Thema

Kontakt

Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Ass. jur. Isabell Esterhaus

Ass. jur. Isabell Esterhaus

Rechtsfragen Energie und Klimaschutz, Klimapolitik