VCI-Stellungnahme und Position

Batterieforschung in Deutschland

11. November 2024 | Position

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Der Forschungspolitik der Bundesregierung fehlt eine langfristig ausgerichtete Strategie.

Deutschland muss sich in seiner Forschungs- und Technologiepolitik endlich zu einem wirklichen strategischen Ansatz bekennen. © phonlamaiphoto/stock.adobe.com
Deutschland muss sich in seiner Forschungs- und Technologiepolitik endlich zu einem wirklichen strategischen Ansatz bekennen. © phonlamaiphoto/stock.adobe.com

Die Batterieforschung wird aktuell gekürzt, gestoppt, auf Eis gelegt. Geht der deutschen Batterieforschung auf ihrer Aufholjagd nunmehr die Puste aus? Ziehen die Konkurrenten aus Asien der deutschen Forschung in Industrie und Akademia jetzt davon? Was ist zu tun angesichts einer Gesamtlage, die von nahezu allen Akteuren als „nicht rosig“ bezeichnet wird?

Im Bundestag wird eine Debatte ausgetragen. Breite Zustimmung findet ein Antrag der Fraktion der CDU/CSU „Für eine starke Batterieforschung in Deutschland“, der damit diesen forschungs- und technologiepolitische extrem wichtigen Aspekt aufgreift, der leider in der politischen Öffentlichkeit viel zu wenig in seinen Auswirkungen kritisch beleuchtet und in seinen Auswirkungen für den deutschen Forschungs- und Technologiestandort, für Wertschöpfung und technologische Souveränität immer wieder in der politischen Arbeit heruntergespielt oder zugedeckt wurde: Aktuell stehen im Sommer 2024 für das laufende Haushaltsjahr nur noch rund ein Drittel der vorgesehenen und im internationalen Vergleich ohnehin geringen Fördergelder für Kooperationsprojekte für das für die deutsche Industrie äußerst wichtige Thema der Batterieforschung zur Verfügung. Infolge dieser Entwicklungen im Bereich der Batterie(material)forschung und -produktion besteht aktuell eine konkrete Gefahr einer weiteren Abwanderung von Unternehmen aus Deutschland und Europa und dem Verschieben von Investitionen in andere Wirtschaftsregionen. Dies dürfte bereits kurzfristig zu einem Verlust an Wertschöpfung führen, und es wächst das bereits bestehende Risiko einer langfristigen Abhängigkeit von anderen Technologieregionen. Zudem gefährdet eine Unterbrechung der Förderung mit den möglichen Folgen einer Schwächung von Forschungsplattformen den Aufbau des dringend benötigten wissenschaftlichen Nachwuchses, unterbricht den Ausbildungsfluss und gefährdet somit die Position Deutschlands im internationalen Wettlauf um kluge Köpfe.

Der VCI setzt sich mit seiner VCI-Stellungnahme zu dem Bundestagsantrag dafür ein, dass sich die FuI-Politik und -Förderung strategisch an einem für die zukünftige industrielle Wertschöpfung und technologische Souveränität orientierten Ansatz neu ausrichtet. Strategische Ziele sollten dabei der Aufbau einer funktionierenden Grundlagenforschung und die Entwicklung technologischer Keime in Deutschland sein.

In seinem Positionspapier „Anforderungen an die Forschung zu Batterien und Batteriematerialien“ will der VCI neue Prioritäten in der Batterieforschungsförderung setzen und Weichen neu stellen: Was können wir für die zukünftige Entwicklung gerade angesichts einer schwierigen Lage im Land und einer enorm starken internationalen Konkurrenz tun? Welche Impulse können wir von der Innovationsbasis „Chemie“ aus der Batterieforschung geben?

Dies haben wir hier analysiert und dargelegt, welche Forschungsthemen aus Sicht der Chemieindustrie prioritär sind und wie diese in der FuI-Politik und in der Förderung zur Batterieforschung ausgerichtet ausgestaltet werden sollten.

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Dr. Martin Reuter

Dr. Martin Reuter

Energie- und Materialforschung, Forschungs- und Technologiepolitik