BDI-Studie zu Transformationspfaden sieht 15 Handlungsfelder

Strukturelle Standortprobleme nehmen zu

11. September 2024 | Bericht

Studienergebnisse sind Weckruf für den Standort Deutschland. Neue industriepolitische Agenda nötig.

Die vom BDI in Auftrag gegebene Studie „Transformationspfade für das Industrieland Deutschland – Eckpunkte für eine neue industriepolitische Agenda“ wurde am 10. September 2024 der Presse vorgestellt.
Die vom BDI in Auftrag gegebene Studie „Transformationspfade für das Industrieland Deutschland – Eckpunkte für eine neue industriepolitische Agenda“ wurde am 10. September 2024 der Presse vorgestellt.

Der BDI hat untersuchen lassen, wie die zentralen Standortfaktoren für die deutsche Industrie angepasst werden müssen, damit die Transformation zur Klimaneutralität gelingt. Vorgestellt wurde die von der Boston Consulting Group (BCG) und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erarbeitete Studie „Transformationspfade für das Industrieland Deutschland – Eckpunkte für eine neue industriepolitische Agenda“ am 10. September 2024 im Rahmen einer Pressekonferenz.

Nach einer Standortanalyse hinsichtlich zentraler Faktoren werden die Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit dem Umbau der Wirtschaft für ausgewählte Sektoren hergeleitet und die notwendigen politischen Schritte benannt. Zu den untersuchten Sektoren zählt neben der Stahl-, Automobil- und Baustoffindustrie auch die Chemie- und Pharmaindustrie. Der VCI war im Rahmen der Steuerungsgruppe an der Erarbeitung beteiligt.

Die Ergebnisse der Auswertung sind ein weiterer Weckruf für den Standort Deutschland. Zu den Kernaussagen der Studie zählen aus Sicht des VCI:

  • Der Industriestandort Deutschland fällt bei zwei Dritteln der wichtigsten Standortindikatoren hinter relevante Wettbewerber zurück, zum Beispiel bei Energiepreisen, Infrastruktur und Digitalisierung. Hier liegt einer der größten Hebel für die Politik.
  • 20 Prozent der Industriewertschöpfung stehen unter enormem Druck. Gleichzeitig eröffnet die Transformation neue Wachstumschancen. Die Unternehmen unserer Branche treiben die Transformation aktiv voran.
  • Deutschland profitiert aktuell von intakten sektorübergreifenden Wertschöpfungsketten. Mit ihren (Vor-)Produkten, die in fast allen anderen Industriezweigen benötigt werden, und mit ihrer Innovationskraft ist die Chemie- und Pharmabranche das wichtige Rückgrat der Industrie in Deutschland.
  • Wir müssen unsere industrielle Basis sichern. Konkret etwa durch wettbewerbsfähige Stromkosten, Stärkung der Kreislaufwirtschaft sowie durch eine deutliche Entlastung der Unternehmen von bürokratischen und steuerlichen Lasten.
  • Bei allen Lösungsansätzen müssen Anwendbarkeit und Umsetzbarkeit, vor allem für mittelständische Unternehmen, mitgedacht werden.

Wir brauchen eine industriepolitische Agenda, die schnelle und konkrete Antworten liefert. Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie ist mit ihren Innovationen ein einzigartiger Garant für Wertschöpfung und Wohlstand am Standort. Nur mit uns ist die Transformation in eine nachhaltige Zukunft möglich. Umso wichtiger ist es, dass die Branche mithilfe der richtigen politischen Rahmensetzungen ihre Potenziale heben und auch künftige Wachstumsfelder erschließen kann. Als Ausgangsbasis komplexer und integrierter Wertschöpfungsketten ist die Branche auch mit anderen Industriesektoren eng verknüpft und trägt maßgeblich zu deren Erfolg bei.

Die vollständige Studie in Lang- und Kurzfassung sowie die Handlungsempfehlungen des BDI dazu finden Sie auf dieser eigens von BCG eingerichteten Website .

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 Jessica Klassen

Jessica Klassen

Klima-, Energie-, Verkehrs-, Digitalpolitik