Vorhandenes Wissen nutzen

Monitoring von Kontaktallergien

16. Dezember 2024 | Bericht

VCI-Mitglieder können auf umfangreiche Datensammlung des IVDK zugreifen.

Der Informationsverbund Dermatologischer Kliniken hat in seiner Datensammlung über 300.000 Patientendatensätze. Das ist die weltweit größte Datenbank für die Testung von Kontaktallergien beim Menschen. © Katarzyna Leszczynsk / stock.adobe.com
Der Informationsverbund Dermatologischer Kliniken hat in seiner Datensammlung über 300.000 Patientendatensätze. Das ist die weltweit größte Datenbank für die Testung von Kontaktallergien beim Menschen. © Katarzyna Leszczynsk / stock.adobe.com

Kontaktallergien sind häufige, nicht heilbare Erkrankungen. Daher ist die Prävention von besonders großer Bedeutung. Der Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IVDK) trägt mit seiner umfangreichen Datensammlung zu einem effektiven Monitoring des Kontaktallergie-Geschehens bei. VCI-Mitglieder können auf diese Datensammlung zurückgreifen.

Allergien sind übersteigerte Immunreaktionen des Körpers auf bestimmte allergieauslösende Stoffe aus der Umwelt. Abhängig von der Art der Immunreaktion können verschiedene Allergietypen unterschieden werden. Eine häufige Allergie ist das allergische Kontaktekzem. Es kann sowohl von Naturstoffen (Stoffgemischen) als auch von synthetischen Stoffen ausgelöst werden. Der wiederholte Kontakt zu diesen Stoffen führt bei sensibilisierten Personen zu zeitlich verzögerten Hautreaktionen wie Juckreiz, Rötung oder Bläschenbildung. Da Kontaktallergien nicht geheilt werden können, ist Prävention, also die Kenntnis und Vermeidung der relevanten Allergenexposition von großer Bedeutung. Mittels Epikutantest werden die Kontaktallergie-auslösenden Stoffe identifiziert.

Für die Testung eines Stoffes auf Sensibilisierung durch Hautkontakt z. B. unter REACH werden mittlerweile standardmäßig in-vitro oder in-silico Methoden verwendet. Für die Stoffbewertung ist eine Gesamtschau und Gewichtung aller Daten notwendig („Weight-of-Evidence-Ansatz“), dabei können medizinisch- epidemiologische Erfahrungen über Krankheitserscheinungen beim Menschen ein Baustein sein. Hier setzt der Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IVDK) mit seiner einzigartigen Datensammlung an.

Der IVDK hat ein klinisch-epidemiologisches Monitoringsystem für Kontaktallergien aufgebaut. Seit 1989 werden in derzeit 56 kooperierenden dermatologischen Zentren Daten aus Epikutantests, die im Kontext von Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf Kontaktallergien gewonnen wurden, gesammelt. Mittlerweile umfasst die Datenbank über 300.000 Patientendatensätze und ist damit in diesem Bereich die weltweit größte Datenbank für die Testung von Kontaktallergien beim Menschen. Die Sammlung medizinischer Erfahrungen und die epidemiologische Auswertung der Daten geben einen guten Überblick über das Kontaktallergie-Geschehen und können Trends aufzeigen.

Der IVDK arbeitet eng mit der Deutschen-Kontaktallergie Gruppe (DKG) und dem European Surveillance System on Contact Allergies (ESSCA) zusammen und war in seiner über 30-jährigen Geschichte an verschiedenen Stellungnahmen, Studien und über 600 wissenschaftlichen Publikationen zu einer Vielzahl von (Berufs-)dermatologischen Themen beteiligt ( https://dkg.ivdk.org/publikationen.html ).

Datenabfrage für VCI-Mitglieder

Der VCI fördert die Arbeiten des IVDK und ist seit 1995 Mitglied in der Trägergesellschaft des Verbunds. Das ermöglicht den VCI-Mitgliedsunternehmen den Zugang zum Datenpool des IVDK über Kontaktallergien. Mit einer Erläuterung der Fragestellung und Hinweis auf die VCI-Mitgliedschaft ist eine allgemeine Datenabfrage möglich.

INFO: So funktioniert die Nutzung der IVDK-Datenbank

Für die Datenabfrage sind die CAS-Nummer und eine Beschreibung der Fragestellung notwendig. Mit diesen Angaben und einem Hinweis auf die VCI-Mitgliedschaft richten Sie die Anfrage bitte an sekretariat@ivdk.org . Weitere Informationen zu Personen und Aktivitäten des IVDK: www.ivdk.org

Kontakt

Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Dr. Claudia Drucker

Dr. Claudia Drucker

Endokrine Effekte, Ökotoxikologie, Toxikologie