Corona-Unterstützungsangebote der Branche

Responsible Care funktioniert in Krisenzeiten

02. Juli 2020 | Bericht

In Zeiten der Corona-Pandemie zeigen der VCI und seine Mitgliedsunternehmen, dass sie ganz im Sinne von Responsible Care handeln und die Gesellschaft unterstützen. Damit folgen sie dem Grundgedanken dieser internationalen Initiative: Sicherheit und Schutz von Mensch und Umwelt.

Responsible Care funktioniert auch in Krisenzeiten. © VCI
Responsible Care funktioniert auch in Krisenzeiten. © VCI

Die dramatische Knappheit von Desinfektionsmitteln zu Beginn der Corona-Krise wurde mit Hilfe der chemisch-pharmazeutischen Industrie überwunden: Mit ihrer neu aufgebauten Online-Plattform „Notversorgung Desinfektionsmittel“ handelte die Branche den Responsible-Care-Leitlinien entsprechend. Auch eine Sonder-Webinar-Reihe und ein Sonder-Newsletter waren praktische Beispiele für verantwortliches Handeln. Dies gilt auch für einen kurzfristig eingerichteten Online-Helpdesk, der Fragen von Mitgliedsfirmen rund um Corona schnell beantwortete.

Plattform Notversorgung Desinfektionsmittel – mehr als reine Nachbarschaftshilfe

Zum Lockdown kamen erhebliche Engpässe bei der Versorgung mit Desinfektionsmitteln hinzu: in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeheimen beispielsweise. Mit einem Mandat der Bundesregierung hat die Branche schnell und pragmatisch dazu beigetragen, die Versorgung mit Handdesinfektionsmitteln sicherzustellen und Lieferengpässe zu beseitigen. In einer Ad-hoc-Aktion hatte der VCI mit der Boston Consulting Group (BCG) und BCG Digital Ventures die Plattform Notversorgung Desinfektionsmittel eingerichtet. Ziel war es, mit einem digitalen Marktplatz neue Lieferketten aufzubauen, um eine bestmögliche Versorgung der medizinischen und sozialen Einrichtungen mit Desinfektionsmitteln in Deutschland zu erreichen. Registrieren konnten sich Rohstoffanbieter, Formulierer, Umfüller, Gebinde-Hersteller, Logistiker sowie medizinische und soziale Einrichtungen. Einmal auf der Plattform freigeschaltet, konnte ein Profil angelegt werden und ein Angebot oder Gesuch geschaltet werden. Viele Einrichtungen wurden, nachdem sie sich auf der Plattform registriert hatten, direkt und aktiv bei der Belieferung mit Desinfektionsmitteln unterstützt. Insgesamt waren rund 450 Akteure auf der Plattform aktiv. Die Versorgung einzelner Arztpraxen erfolgte im Wesentlichen über Kassenärztliche Vereinigungen (KV). Besonders aktiv waren hier im Rahmen der VCI-Plattform die KV Hessen mit 12.000 Praxen sowie die KV Rheinland-Pfalz mit 8.000 Praxen.

Über die Aktivitäten der Plattform hinaus haben sich viele VCI-Mitgliedsunternehmen in hohem Maße engagiert und Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser in ihrer Nachbarschaft mit Desinfektionsmitteln beliefert.

Die Zahlen sprechen für sich:

Die Branche hat seit März über 10 Millionen Extra-Liter Desinfektionsmittel an über 1.000 Krankenhäuser, mehrere zehntausend Arztpraxen sowie eine große Anzahl an Pflegeheimen und anderen sozialen Einrichtungen verteilt. Es ist davon auszugehen, dass bei Weitem mehr Liter geflossen sind, als tatsächlich nachzuvollziehen ist.

Nach rund zwei Monaten zeigte sich, dass die Unterstützung der Branche flächendeckend funktioniert: Die Lage hat sich entspannt, die medizinischen und sozialen Einrichtungen waren versorgt. Daher wurde die Plattform zum 19. Juni vorerst geschlossen.

Besonderer Mitgliederservice in Corona-Zeiten: Webinare, Newsletter und Helpdesk

Seit Mitte März hielt der VCI alle interessierten Mitglieder und Nicht-Mitglieder mit einer Sonder-Webinar-Reihe rund um Corona informiert. In insgesamt elf derartigen digitalen Veranstaltungen berichteten Experten aus dem VCI und den Mitgliedsunternehmen über unterschiedliche Themen; dazu zählen beispielsweise Maßnahmenpakete der Bundesregierung, aktuelle Rechtsentwicklungen, Logistik und Verkehr in der Corona-Krise, Arbeits- und Gesundheitsschutz oder KfW-Corona-Hilfen für Firmen. Mehr als 1.000 Unternehmensvertreter haben dieses Angebot genutzt. In einem Live-Chat konnten die Teilnehmer Fragen stellen, die die Experten in Echtzeit beantworten. Und wer ein Webinar verpasst hat, kann dieses nachträglich abrufen.

Der Sonder-Newsletter , der rund 10.000 Entscheidungsträger in der Branche erreicht, ist 20 Mal erschienen. Damit informierte der VCI regelmäßig zum Beispiel über aktuelle Unterstützungsangebote und Erleichterungen für die Branche oder Gesetzesänderungen aufgrund der Corona-Pandemie.

Welche Fristen gelten für Gefahrgutschulungen? Wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter vor dem Corona-Virus schützen? Was ist beim Thema Anlagengenehmigungen zu berücksichtigen? VCI-Experten beantworteten täglich individuelle Anfragen von Mitgliedern zu 18 verschiedenen Themenfeldern binnen 48 Stunden. Dazu hat der Chemieverband einen Helpdesk eingerichtet, um so seine Mitglieder schnell und professionell zu unterstützen.

Fazit: Responsible Care hat in der Corona-Krise gezeigt, dass es kein Schönwetter-Programm ist, sondern auch bei dunklen Wolken über der chemisch-pharmazeutischen Industrie seine Wirkung entfaltet.

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Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

 Monika von Zedlitz

Monika von Zedlitz

Pressesprecherin Bildungs-/Forschungspolitik, Verkehrsinfrastruktur/Logistik/TUIS, Genehmigungsverfahren/Anlagensicherheit/Chemieparks, Recht/Steuern, Responsible Care, Expertenticker Umwelt & Sicherheit